Gartenpflege, Gartentipps

Komposthaufen im Garten (Schnellkomposter):

Sie haben einen eigenen Garten und Ihre Stadt, Gemeinde verlangt neuerdings eine Gebühr für die Annahme und Entsorgung von Gartenabfällen? Dann sollten Sie vielleicht über einen eigenen Komposthaufen nachdenken. Alles was Sie dazu brauchen ist ein geschützter, halbschattiger Platz, damit der Kompost im Sommer nicht austrocknet.
Natürlich können Sie sich auch einen günstigen Schnell- bzw. Thermokomposter aus dem Bau- oder Gartenmarkt kaufen und diesen an geeigneter Stelle aufbauen. Danach kann es aber auch schon losgehen und wenn Sie einige kleine Regeln beachten, dann brauchen sie auch keinerlei Geruchsbelästigung befürchten.

1. Prinzipiell eignet sich organisches Abfallmaterial aller Art für den Kompost. Auch Küchenabfälle bzw. Essensreste könnten kompostiert werden, man sollte aber bedenken, daß man damit auch unnötig Ungeziefer (Ratten) anlockt.
2. Setzt man das erste Mal Kompost an, dann sollte man Kompoststarter verwenden, denn zur Verrottung des Kompostgutes benötigt man Kompostwürmer, Regenwürmer und zahlreiche andere Bodenbakterien und Kleinstlebenwesen. Billiger ist es natürlich sich eine kleine Menge bereits arbeitenden Komposts vom Nachbarn geben zu lassen.
3. Gartenabfälle von Pflanzen mit Schädlings- oder Pilzbefall kommen stets in die Mitte des Komposts. Dort entstehen nämlich Temperaturen von bis zu 70 Grad C, welche dann sowohl Schädlinge als auch unerwünschte Samen und Keime abtöten.
4. Während des Zerfalls bzw. der Zersetzung muß der Kompost feucht gehalten werden, denn optimaler Kompostdünger entsteht nur bei der richtigen Feuchte bzw. Trockenheit. Bei zu starker Austrocknung ist der Komposthaufen mit Wasser zu durchfeuchten, besser noch mit selbst angesetzter Kompostjauche aus verschiedenen Pflanzen (Brennessel, Ackerschachtelhalm). Bei zu starker Feuchtigkeit (= tropfnasser Schwamm) sollte man den Kompost mit trockenem Material (Hobelspäne, trockenes Laub, Holzwolle) durchmischen und für ein ausreichende Durchlüftung sorgen.
5. Für eine vielseitige Nährstoffgrundlage, eine ausgewogene Feuchtigkeitsverteilung und ein ausreichende Belüftung empfiehlt es sich das vorhandene Ausgangsmaterial stets gut zu mischen. Deshalb, trockene Gartenabfälle mit feuchten vermengen und feinere Abfälle wie Rasenschnitt, Laub stets mit grobem Material (Baum-, Heckenschnitt) vermischen. Ist der angesetzte Kompost nämlich zu feucht und zu kompakt, dann beginnt er zu faulen, wobei Buttersäure, Ammoniak, Schwefelsauerstoff und nicht zuletzt eine enorme Geruchsbelästigung entsteht.
6. Nach ca. 9 Monaten ist der Kompost normalerweise reif und kann ausgebracht werden. Er sollte dann in etwa wie frischer Waldboden riechen, jedoch niemals faulig oder muffig. Vor der Verwendung muß er jedoch durchgesiebt werden, da er nie ganz einheitlich zersetzt wird. Verbliebenes grobes Material wird dabei einfach erneut in den Komposter gegeben.

 

Maulwurf im Garten (Maulwurfshügel)

Auch wenn Maulwurfshügel auf einem gepflegten Rasen nicht gern gesehen sind, so ist der dazugehörige Maulwurf ein Nützling. Er frißt nämlich Insekten, Schnecken, Larven und er durchpflügt den Boden.
Wer diese unterschwellige Begeisterung jetzt nicht teilt, dem sei gesagt, daß Maulwürfe sich nicht so einfach aus dem Garten vertreiben lassen, zumal sie unter Naturschutz stehen. Natürlich haben wir trotzdem einen Tipp für Gärtner die ihr Glück versuchen wollen.
Angeblich soll nämlich eine leere Glasflasche so mit der Öffnung nach unten in den Maulwurfshügel gesteckt werden, daß die unterirdischen Gänge des Maulwurfs erreicht werden. Dort sorgt dann die Luftzirkulation und der Resonanzkörper der Flasche für eine unangenehme Beschallung des Gewölbes, so daß dem Maulwurf regelrecht Hören und Sehen vergeht und er sein Betätigungsfeld in ruhigere Gefilde verlagert. Soweit die Theorie!

 

Blattläuse bekämpfenBlattläuse an den Rosen

Blattläuse sind zahlreich, hartnäckig und besonders für Rosen immer eine latente Gefahr. Deshalb lohnt es sich die natürlichen Feinde der Blattlaus zu kennen.
Das sind namentlich Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen und sogar Ohrenkneifer. Es ist also durchaus nützlich wenn man viele Marienkäfer im Garten hat, denn alleine die Larve des Marienkäfers frißt an einem Tag bis zu 300 Blattläuse. (Übrigens, der Siebenpunkt-Marienkäfer ist das „Insekt des Jahres“ in 2006)
Gleiches gilt für die Larven der Schwebfliege, für Florfliegen und sogar für Ohrenkneifer. Will man nun diese Nützlinge vermehrt in seinen Garten locken, so empfiehlt sich das Anpflanzen von Ringelblumen, Margeriten, oder Kornblumen.
Für die nachtaktiven Ohrenkneifer sollte man einen umgedrehten Blumentopf mit Holzwolle füllen und diesen als Unterschlupf in die Nähe der befallenen Rosenstöcke stellen. (So aufstellen, daß die Ohrenkneifer tagsüber darunter krabbeln und sich verstecken können!)

 

Nacktschnecken bekämpfenNacktschnecken-Plage

In den letzten Jahren sind Nacktschnecken immer mehr zur Plage geworden. Sie vermehren sich nahezu explosionsartig und fressen scheinbar alles auf, egal ob Blumen- oder Gemüsebeet.
Dies liegt auch daran, daß die natürlichen Feinde der Nacktschnecken seltener in unseren Gärten anzutreffen sind. So braucht der Igel, der nachts auf Schnecken- und Raupenfang geht, zumindest ein Loch im Gartenzaun, was aber auch Kaninchen in den Garten locken würde. Ebenso sind Maulwürfe auch nicht unbedingt gern gesehene Gäste in heimischen Gärten, auch wenn sie noch so fleißig Schnecken vertilgen.
Aus diesen Gründen hilft oftmals nur ein Absammeln der Tiere wenn es sich um einen kleinen Garten/ein kleines Beet handelt. Alternativ kann man die Schnecken auch mit Kochsalz bestreuen, was manche allerdings als Tierquälerei bezeichnen.
Als bewährtes Hausmittel gilt auch die sogenannte Bierfalle. Dazu wird ein Plastikbecher bis zum Rand eingegraben und halb mit Bier befüllt. Der Biergeruch lockt die Schnecken an und sie fallen daraufhin in das Bier. Soweit so gut, ein Nachteil ist nur, daß man die Schecken ja eigentlich vertreiben wollte und auf diese Weise lockt man nun auch noch die Schnecken aus den Nachbargärten an.
Ein anderer bewährter Tipp ist das Auslegen von Brettern rund um das betroffene Beet. Während des Tages bzw. bei Tagesanbruch kriechen die Schnecken unter die Bretter, wo man sie dann bequem absammeln kann. So läßt sich die ungezügelte Vermehrung der Nacktschnecken stoppen bzw. bremsen.
Angeblich fressen auch Weinbergschnecken sehr gerne die Eier der Nacktschnecken, aber wer hat schon Weinbergschnecken im Garten…

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