Gartenarbeiten im Frühling

Gartentipps für den Frühlingsgarten:

Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und spätestens im März läuten die ersten Frühjahrsboten unweigerlich die Frühlingszeit ein. Frühblüher bzw. Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen, Schneeglöckchen und Krokusse haben Hochkonjunktur und für viele Gartenliebhaber beginnt jetzt die Gartensaison, auch wenn in vielen Teilen Deutschlands noch der letzte Schnee die Aussaat bzw. Pflanzzeit verzögert.
Trotzdem können Gartenbesitzer so langsam mit dem „Auswintern“, wie der Fachmann sagt, anfangen. Schließlich gibt es viel zu tun, denn der Garten muß ein wenig auf die nun folgende, wärmere Jahreszeit bzw. die bevorstehende Wachstumsperiode vorbereitet werden.

Beispielweise muß der Winterschutz der Pflanzen entfernt werden. Die Leimringe der Obstbäume sollten eventuell nochmals erneuert werden, damit kriechende Schädlinge (Frostspanner-Raupen, Ameisen, Blattläuse) die jungen Triebe nicht zur Eiablage nutzen können. Viele Sommerblüher und Kübelpflanzen wie Schmetterlingsbaum, Granatapfel, Hortensie, treiben bald aus und sollten jetzt zurückgeschnitten werden, damit alte Triebe und Blütenstände das neue Wachstum nicht behindern. Ebenso ist jetzt die Zeit, um das Auslichten der Gartenbäume vorzunehmen. Auch Rosen können geschnitten und Stauden geteilt werden. Für viele Obstgehölze (Pfirsich, Kiwi, Brombeere, Apfelbaum) beginnt jetzt ebenfalls die Hauptpflanzzeit. Erdbeerbeete sollten aufgelockert und von braunen Blättern und Unkraut befreit werden. Stiefmütterchen, Hornveilchen, Primeln, Tausendschön können gepflanzt werden, was für erste Farbtupfer im Frühlingsgarten sorgt.

Anzucht- und Pflanzen-Tipps für den Frühlingsgarten

Der Frühling ist eine besonders arbeitsreiche Jahreszeit für den Hobbygärtner. Je früher sich das kalte Winterklima zurückzieht, desto länger hat man Zeit für die Gartenarbeiten und umso länger ist natürlich auch die Vegetationsperiode. Demnach sollten Gartenliebhaber schon jetzt jeden Sonnenstrahl ausnutzen, um den Garten auf die kommende Pflanzzeit vorzubereiten. Denn eine lange Wachstumsphase erhöht die Chancen auf eine ausgiebige Blütenpracht bzw. die Aussichten auf eine gute Ernte. Die Gartenpflege kann beginnen, sobald die Frühjahrssonne den Boden ausreichend getrocknet hat, um mit Harke oder Dreizack die Bodenkrume oberflächlich leicht aufzulockern. Das verbessert die Bodeneigenschaften und fördert im allgemeinen die Durchwurzelbarkeit der Erde, ehe man Saatgut, Blumenzwiebeln und andere Pflanzen aussät oder anpflanzt. Dabei ist zu beachten, daß man den Boden nicht umgräbt oder zu tief aufreißt, da dies die sogenannte Frostgare (Feinkörnigkeit durch Frostsprengung) zerstören würde.
Aber auch bei zu kaltem bzw. schlechtem Frühjahrswetter kann der Freizeit-Gärtner schon tätig werden und diverse Garten Tipps umsetzen. Die ersten Unkräuter bzw. Wildkräuter beginnen zu sprießen und können jetzt entfernt und somit in ihrer Ausbreitung eingedämmt werden. Möhren bzw. Karotten oder auch div. Küchenkräuter können ab März in einem Frühbeet bzw. auf dem Fensterbrett herangezogen werden. Dafür haben sich Saatbänder oder Saatscheiben bewährt, denn damit lassen sich selbst in relativ kleinen Anzuchttöpfen die Jungpflanzen mit ausreichend Abstand anziehen. In wärmeren Regionen können die Samen mancher Kräuter und Salate sogar jetzt schon direkt ins Gemüsebeet im Freiland gesät werden. Ähnlich verhält es sich mit Lauchzwiebeln, Kohlrabi-Knollen. Auch Tomaten, Chili- und Paprika-Pflanzen sollten spätestens ab März im Haus bzw. Gewächshaus vorgezogen werden, ansonsten kann man in unseren Breitengraden nicht unbedingt mit einer üppigen Ernte rechnen. Auspflanzen sollte man die Jungpflanzen jedoch nicht vor Mai (Stichwort: Eisheiligen), da Tomaten, Paprika und auch die scharfen Pepperonipflanzen keinen Frost vertragen. Im Frühjahr treten nämlich noch häufig empfindliche Nachtfröste auf, die besonders den Nachtschattengewächsen zusetzen, aber auch zu Zeiten der Obstblüte (z.B. Kirschbaum und Apfelbaum) große Schäden anrichten.

FrühlingsblüherMehrjährige Kübel- und Balkonpflanzen wie Oleander, Lorbeerschneeball, Hibiskus oder Fuchsie können jetzt umgetopft, zurückgeschnitten und gedüngt werden, denn das Umtopfen und der Rückschnitt zu Anfang der neuen Wachstumsperiode sorgt für kräftigen Pflanzenwuchs. Die Pflanzen bilden neue Triebe aus und es entsteht ein Strauch bzw. Busch mit dichtem Wuchs. Da in den nächsten Wochen noch weitere Pflanzen frühlingsfit gemacht werden müssen, ist es ratsam, jetzt auch den Kompost vom Vorjahr umzusetzen. Kompost enthält neben Stickstoff sowie Spurenelementen auch Kalium und Phosphor. Viele junge Sträucher, Stauden oder auch ein neu gepflanzter Rhododendron oder Kirschlorbeer werden einen mit gutem Kompost angereicherten und aufgelockerten Boden zu schätzen wissen. Kompost erhöht nämlich den Humusanteil im Boden, welcher wiederum die Speicherungsfähigkeit für Wasser und Nährstoffe verbessert.
Wer die herbstliche Pflanzzeit für Blumenzwiebeln ungenutzt hat verstreichen lassen, der muß jetzt in Gärtnereien und Gartenfachmärkten zu vorgetriebenen Tulpen, Osterglocken und andere Zwiebelblumen greifen. Dabei kann man aber jetzt zumindest noch für den Sommer vorsorgen und sich mit den im Sommer blühenden Zwiebeln oder Knollen von Dahlien, Begonien oder Gladiolen eindecken. Oder auch noch diverse Sommerblüher-Sämereien (z.B. Schmuckkörbchen, Rittersporn, Mädchenauge, Ringelblume, Zinnie) für das Staudenbeet oder die Blumenrabatten kaufen.
Gehwegplatten ebnenGut beraten ist auch, wer jetzt (März/April) die kalten und trüben Tage nutzt, um Gehwegplatten zu ebnen, Gartenmöbel zu putzen, Nistkästen zu säubern und Holzzäune auszubessern. Schließlich gibt es genug Pflanz- und Gartenarbeiten die erst nach den Eisheiligen erledigt werden können. Denn man möchte ja vielleicht auch an warmen Tagen wieder desöfteren entspannt im Garten sitzen, wenn die Hauptpflanzzeit für Obstbäume, Stauden und Ziersträucher vorbei ist.
Weitere wichtige Frühjahrsarbeiten sind beispielsweise das sogenannte Vertikutieren der Rasenflächen. Dabei wird die Grasnarbe mit einer Messerharke bzw. dem Vertikutierer geteilt und Moos und abgestorbene Gräser „ausgekämmt“. Dies belüftet den Rasen und regt die Grashalme zum verstärkten Austrieb und Wachstum an, was durch Ausbringung eines guten Langzeitdüngers zwischen März und April noch unterstützt werden kann. Daneben sollten die Regentonnen für die kommende Gartensaison fit gemacht werden.
Hobbygärtner bei denen der letzte Schnee zur Zeit noch die Gartenarbeit behindert, können trotzdem einiges tun. Denn wer Gemüse, Kräuter und Blumen auf der Fensterbank anzüchtet bzw. vorzieht, kann bereits im Frühsommer Salat aus eigenem Anbau ernten oder zumindest mit etwas gärtnerischem Geschick, die Jungpflanzen mit etwas Wachstumsvorsprung im Gartenbeet auspflanzen. Darüber hinaus können einjährige Sommerblumen wie Astern, Zinien, Wicken und Tagetes jetzt in Aussaatkästen und Pflanzschalen vorgetrieben werden, bis sie im Mai dann in die Freiland-Beete und Balkonkästen umgepflanzt werden. Und auch wenn der Wetterbericht noch weiterhin mit Frost unhd Schnee drohen sollte, hat ein kalter Winter dennoch einige Vorteile für Gartenfreunde, da unter der langen Kälteperiode vermutlich auch Gartenschädlinge wie Blattläuse und Frostspannerraupen gelitten haben sollten.