Putzen und Reinigen, Hausmittel

Angelaufenes Silber putzen:

Zur Reinigung von Silberbesteck und sonstigen Gegenständen aus Silber können Silbertauchbäder verwendet werden, allerdings enthalten diese oftmals ätzende Schwefelsäure und als eigentlichen Wirkstoff den giftigen Thioharnstoff.
Was hilft also bei angelaufenem Silber? Dazu sollte man wissen, daß dieser Belag, die sogenannte Patina, aus Silbersulfid besteht. Silbersulfid entsteht, d.h. Silber läuft dunkel an, wenn es mit dem Luftsauerstoff und Schwefelwasserstoff reagiert. Der Schwefelwasserstoff ist entweder in den Nahrungsmitteln (z.B. Eier, deshalb nicht mit Silberlöffeln essen) selbst enthalten, oder er stammt aus der Luft (z.B. Autoabgase).

Nach diesem oberflächlichen Einblick in den Prozess der Silbersulfid-Bildung können wir ein altes Hausmittel, bzw. einen weiteren chemischen Prozess ausnutzen, damit das Silber wieder blank wird. Dazu legt man den Boden einer Plastikschüssel mit Aluminiumfolie aus, gibt dann das angelaufene Silber hinein und gießt 1 Liter kochendes Wasser in diese Schüssel. Dann gibt man 5 EL Kochsalz (Natriumchlorid) oder Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) in das heiße Wasser.
Auch bei starker Verschmutzung des Silbers sollte sich nach wenigen Minuten in diesem Reinigungsbad eine Reaktion einstellen, wodurch sich das Silber wieder regeneriert und es wieder glänzt. Jetzt spült man das Silber gründlich mit klarem, heißem Wasser ab. Da die chemische Reaktion irgendwann zum Stillstand kommt und die Lösung danach verbraucht ist, sollte man die gereinigten Gegenstände keinesfalls zu lange in diesem Bad liegen lassen, denn dadurch kann das Silber wieder matt werden und man müßte es daraufhin abermals putzen.

Andere Haushaltstipps zum Silber putzen und Überlieferungen aus Großmutters-Zeiten besagen, daß man auch heißes Kartoffelwasser zur Silberwäsche verwenden kann, oder daß man angelaufenes Silberbesteck auch eine halbe Stunde in Buttermilch legen kann. Anschließend wird es in beiden Fällen mit einem weichen Tuch trockenpoliert.

Duschkopf reinigenDuschkopf reinigen (Entkalken)

Verkalkte Duschköpfe und Düseneinsätze (Perlatoren) von Badezimmer-Armaturen die keinen zufriedenstellenden Wasserstrahl mehr abgeben, schraubt man am besten ab. Dazu benutzt man einen passenden Schraubenschlüssel (Maulschlüssel) bzw. die universellere Wasserpumpenzange (Rohrzange).
Um die Verchromung des Brausekopfes oder Wasserhahns dabei nicht zu beschädigen, sollte man beim Abschrauben einen alten Lappen zwischen Werkzeug und Armatur legen. Die verkalkten Teile legt man nun für ein paar Stunden in heißes Essigwasser bis sich der Kalk gelöst hat. Wieviel Essig oder Essigessenz man in das Essigbad gibt hängt dabei vom Verkalkungsgrad des Duschkopfes ab. Als groben Richtwert sollte man Essig und Wasser im Verhältnis 3:1 ansetzen, also 3 Teile Essig auf 1 Teil Wasser.
Natürlich verwenden wir zum Reinigen der Armaturen und Entkalken der Brause immer den preiswertesten Haushaltsessig, da für unseren Einsatzbereich ja nur die Essigsäure entscheidend ist und nicht die geschmackliche Qualität.
Ebenso sollte man Essig (Säure) nie gemeinsam mit seifenhaltigen Reinigern (Laugen, Basen) verwenden, da sich ihre Wirkung wechselseitig aufheben (neutralisieren) würde.
Hartnäckigere Flecken und grobe Kalkablagerungen an unzugänglicheren Stellen kann man auch mit Hilfe von unverdünnter Essigessenz auflösen. Dazu tränken wir Küchenkrepp oder Toilettenpapier mit Essigessenz und lassen es mehrere Stunden auf den Kalkfleck einwirken. Danach lassen sich die Ablagerungen zumeist problemlos abbürsten. (Hinweis: Essigessenz ist ätzend und gehört nicht in Kinderhände, da schon wenige Spritzer oder ein Schluck zu Verätzungen am Auge bzw. Rachen führen kann.)
Um zukünftigen Kalkablagerungen vorzubeugen, sollte man Duscharmaturen, Wasserhähne und Badewannen nach dem Gebrauch immer trockenwischen, denn unser Trinkwasser enthält vielerorts hohe Mengen an Kalzium. Grob gesagt, je höher dieser Anteil ist, desto härter ist auch das Wasser (Wasserhärte, gemessen in Grad deutscher Härte, °dH). Wenn nun dieses „harte“ Wasser verdunstet, dann kommt es zu Ausfällungen der Kalzium-Mineralien (Calciumcarbonat) die sich an den Gegenständen und Geräten niederschlagen können. Es entstehen Kalkränder, Kalkflecken oder auch der sogenannte „Kesselstein“ wie man ihn aus Heizkesseln, Kochtöpfen oder Kaffeemaschinen kennt. In Wasserkochern, Tauchsiedern, Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen kann sich der Kalkstein wiederum an den Heizschlangen der Geräte ablagern. Hierdurch verringert sich die Heizleistung bzw. die Wassererwärmung verzögert sich, der Energieverbrauch wird erhöht und die Heizspiralen bzw. -schlangen können irgendwann überhitzen, da die erzeugte Temperatur nicht schnell genug abgegeben werden kann. Als Resultat können die Heizschlangen frühzeitig kaputt gehen bzw. „durchbrennen“. In solchen Fällen empfiehlt sich der Kauf einer professionellen Wasserenthärtungsanlage, da man mit Essig und einfachen Hausmitteln hier nicht viel ausrichten kann.

GlaskorrosionKristall nicht in die Spülmaschine

Haben Sie sich nicht auch schon darüber gewundert, während Ihre günstigen Kaufhaus-Gläser in der Spülmaschine wunderbar sauber werden, sind Ihre teuren Weingläser irgendwie mit einem Grauschleier überzogen.
Das könnte daran liegen, daß es sich bei diesen Gläsern um Kristallgläser handelt. Kristall sollten Sie auf gar keinen Fall in den Geschirrspüler geben, da es sonst „blind“ wird. Kristallglas reinigen Sie am besten nur mit lauwarmem Wasser und wenig Spülmittel.
Sollte trotzdem mal ein Glas seinen Glanz verloren haben und stumpf und unansehnlich aussehen, dann versuchen Sie es mit einem weichen Schwamm und feuchtem Salz abzureiben.