Pflege von Balkon- und Zimmerpflanzen

Pflanzenpflege Alpenveilchen (Cyclamen).

Das Alpenveilchen ist eine beliebte Herbstpflanze die ursprünglich aus Kleinasien stammt, also mit den Alpen nicht wirklich viel zu tun hat.
In Deutschland sind die Cyclamen-Persicum-Hybriden am verbreitetsten – sie werden von September bis Dezember auf Wochenmärkten und in Gartencentern angeboten. Die weiß, rosa oder rot-violett blühenden Alpenveilchen werden bei uns zumeist als Zimmerpflanzen gehalten. Alpenveilchen bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Standort, einen vollsonnigen Standort vertragen diese Zierpflanzen hingegen nicht.
Alpenveilchen mögen auch keine trocken-warme Heizkörperluft. Am besten gedeihen die Pflanzen bei einer Temperatur von 13-16°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Man kann Alpenveilchen also auch in Wintergärten oder auf einen geschützten Balkon pflanzen, aber man sollte wissen, daß die meisten Kultursorten nicht winterhart sind und keine Fröste vertragen.
Bei drastischen Temperaturveränderungen, z. B. wenn Alpenveilchen von draußen in die geheizte Wohnung kommen, kann es durchaus passieren, daß sie ihre Knospen verlieren. Auch Zugluft kann Zimmeralpenveilchen schaden. In diesen Fällen sollte man sie erst in einem kühleren Raum an das wärmere Raumklima gewöhnen.

Idealerweise gießt man Alpenveilchen von unten. Dazu wird ausreichend Wasser in den Übertopf oder auf den Unterteller gegeben, allerdings sollte man darauf achten, daß auf dem Untersetzer danach kein Wasser stehenbleibt. Deshalb gießt man nach 5 Minuten das überschüssige Wasser ab und läßt die Pflanze abtropfen. Während der vollen Blüte bzw. der Wachstumsphase kann man der Pflanze alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger mit dem Gießwasser zuführen.
Verblühte Alpenveilchen werden hierzulande meistens weggeworfen, aber man kann die Pflanzen auch „übersommern“, so daß sie mit etwas Glück im folgenden Jahr (Herbst) wieder blühen. Ob sich der Aufwand dafür lohnt muß natürlich jeder selbst entscheiden. Hierfür wird die Pflanze nach der Blütephase nur noch eingeschränkt gegossen, wodurch die Blätter langsam verwelken. Jetzt kann man die Blätter der verblühten Pflanze mit dem Stiel entfernen. Die Knollen der Alpenveilchen verbleiben im Boden bzw. in ihren Blumentöpfen und können während des Frühjahrs und Sommers in einen nicht zu warmen und nicht zu hellen Keller gestellt werden. Während dieser Zeit werden sie zwei- bis dreimal im Monat mit wenig Wasser gegossen, so daß die Blumenerde immer leicht feucht gehalten wird und die Alpenveilchen-Knolle nicht endgültig austrocknet.
Im Verlauf des Sommers sollte die Knolle neu austreiben, dann wird das Alpenveilchen in frische Blumenerde umgetopft, so daß die Knolle noch etwas aus der Erde ragt. Nun stellt man die Pflanzen an einen kühlen, hellen Ort und gießt mäßig. Mit ein wenig Glück wird das Alpenveilchen dann im September erneut blühen.

Hydrokultur

Pflanzenratgeber Hydrokultur

Hydrokultur bedeutet übersetzt nichts anderes als Wasserkultur und ist eine Art der Pflanzenkultivierung bzw. Zierpflanzenzucht. Anstatt Blumenerde wird als Substrat der poröse und somit wasserdurchlässige Blähton verwendet.
Die Vorzüge der Hydrokultur gegenüber der herkömmlichen Erdanzucht stehen eng in Verbindung mit der Verwendung des Blähtons, da der Wasservorrat der Pflanzen damit besser kontrolliert werden kann. Pflanzen in Hydrokultur müssen obendrein seltener gegossen und umgetopft werden. Also, die ideale Methode zur pflegeleichten Innenraumbegrünung bzw. für Büropflanzen. Ferner ist die Pflanzenhaltung mit Blähton weitaus sauberer als die Anzucht in Erde.
Hydrokultur ist aber auch teuerer, da für Pflanzen in Hydrokultur, Spezialgefäße aus Kunststoff oder Keramik mit einer Wasserstandsanzeige angeschafft werden müssen. Die Nährlösung für Hydrokultur wird dann mit speziellem Hydrokulturdünger und Wasser hergestellt. Dies gewährleistet einen optimalen pH-Wert für die Pflanzen.
Nicht alle Pflanzen sind für Hydrokulturen gleich gut geeignet, aber viele Blattpflanzen wie Gummibaum, Drachenbaum, Dieffenbachia oder Efeutute sind auch für Anfänger mit Erfolg kultivierbar.
Beim Eintopfen ist darauf zu achten, daß man die Tonkügelchen gleichmäßig um die Wurzeln verteilt und die Pflanze ein wenig tiefer einsetzt, als man es bei Pfanzen in Erde tun würde.
Die Umstellung von in Erde herangezogenen Pflanzen auf Hydrokultur ist nicht unbedingt ratsam, da es dabei oftmals zu Verletzungen an den Wurzeln der Pflanzen kommt.

Pflanzenpflege Kakteen

Kakteengewächse sind die bekanntesten Sukkulenten, d.h. saftreiche, wasserspeichernde Pflanzen.
In der Wohnung gedeihen Kakteen in der Regel am besten an einem Süd- oder Westfenster, denn sie benötigen für ihr Wachstum zumeist viel Wärme und Licht. Trotzdem ist es schwierig allumfassende Tipps zur Pflanzenpflege bei Kakteen zu nennen, da man einfach zu viele Kakteenarten mit den unterschiedlichsten Lebensräumen in der Natur vorfindet.
Viele Kakteen gelangen nur dann zur Blüte, wenn sie im Winter in ein kühleres Quartier umziehen bzw. nach einer sogenannten Ruhephase. Während dieser Winterruhe sollte die Temperatur in den besagten Räumen idealerweise zwischen 10-15 Grad liegen. Ein guter Standort für die meisten Gattungen und Arten sind trockene, aber auch nicht zu dunkle Kellerräume. Ab September wird das Gießen der Kakteen langsam eingeschränkt. Während der Ruheperiode werden die Pflanzen nur einmal im Monat mit ein wenig Wasser versorgt. Nach der dunklen Jahreszeit, ca. Februar, wird die Kakteenerde wieder mit ein wenig mehr Wasser versorgt. Ab März können die Kakteen dann wieder ihren angestammten Fensterplatz einnehmen und regelmäßig gegossen werden, d.h. kein übermäßiges Giessen während der Vegetationsperiode, keine Staunässe, den Boden abtrocknen, aber nicht vollkommen austrocknen lassen. Ein feuchter Boden führt oftmals zur Wurzel- bzw. zur Kakteenfäule. Einen Kaktus gießt man immer mit möglichst kalkarmem Wasser, deshalb eignet sich enthärtetes Leitungswasser oder aber Regenwasser dafür.
Kakteenerde sollte immer wasserdurchlässig und nicht zu kompakt (verdichtet) sein. Daneben sollte sie wenig zersetzbare organische Erdbestandteile aufweisen, damit man sich keine Pilze oder Wurzelläuse einschleppt. Die häufigste Krankheit bei Kakteen bleibt aber die Fäule und der Befall mit Wollläusen (Schmierläusen). Die Wolllaus ist ein saugender Schädling, der sich vom Pflanzensaft des Kaktus ernährt. Man erkennt sie relativ leicht anhand ihrer wollartigen Nester bzw. wattebauschartigen Gespinste. Ist ein Kaktus nur gering befallen, dann kann man die Wollläuse noch relativ einfach absammeln bzw. mit einem Pinsel und Seifenwasser (stark verdünnte Schmierseife oder mit einem Olivenöl-Spülmittel-Gemisch) abwischen. Bei starkem Befall empfiehlt sich ein geeignetes systemisches Bekämpfungsmittel.
Viele Kakteen kann man durch Stecklinge vermehren bzw. durch Abnahme von Ablegern oder Seitensprossen. Leicht zu kultivieren und zu züchten sind z.B. Kugelkaktus, Feigenkaktus, Warzenkaktus, Aloe Vera (Blattsukkulente) oder auch Oster- und Weihnachtskaktus.