Lila Rosen für den Garten

Tipps zum Kauf von violetten bzw. lila Rosen:

Rosen sind heutzutage beliebte und weit verbreitete Gartenpflanzen und so sind sie in ähnlicher Form und Farbe in fast allen Gärten zu finden. Deshalb kommt der derzeitige Trend zu ungewöhnlichen Farben und Wuchsformen auch nicht allzu überraschend. Rosen kann man prinzipiell, gemischt mit anderen Sträuchern und Stauden, überall im Garten anpflanzen. Bevor man aber eine Rose für den heimischen Garten auswählt, muß man eine Entscheidung bezüglich Rosenfarbe treffen bzw. sich, allgemeiner formuliert, über die Eigenschaften (Standort, Bodenbeschaffenheit, Wuchshöhe) der verschiedenen Sorten und Arten informieren.

Mittlerweile gibt es unzählige Rosensorten und jedes Jahr findet man ganz neue Züchtungen bei den bekannten Rosenschulen bzw. in den Gartenfachmärkten. Daneben ist auch die Vorliebe für „alte Rosen“ und Englische Rosen mit ihrem betörenden Duft ungebrochen. Wer sich allerdings schon für eine außergewöhliche Rosenfarbe wie etwa lila Rosen bzw. blau-violette Rosen entschieden hat, der hat es mit einer überschaubaren Sortenauswahl zu tun.
Beispielsweise gibt es noch keine echte blaue Rose, die blauen Schnitt-Rosen in Blumenläden sind nämlich zumeist mit Lebensmittelfarbe eingefärbt worden. Aber warum gibt es keine blauen Rosen? Dies liegt daran, daß den Rosen ein Gen für den blauen Farbstoff fehlt und die Rosenblätter (Zellsaft) zudem einen saueren PH-Wert besitzen, so daß der rot-gelbe Farbstoff (der Anthocyane) auch bei etwaigen Genmanipulationen immer mit durchschlägt. Ein Enzianblau wird man bei Rosen also nicht finden, da Rosen keine Farbstoffe (z.B. Delphinindin bzw. Myricetin) für ein kräftiges, reines Blau besitzen.

Lila Rosen und blau-violette Rosensorten

Wer trotzdem von bläulichen Rosen fasziniert ist und auf diese exotische Blütenfarbe in seinem Gartenbeet nicht verzichten kann, der sollte vorzugsweise zu den Rosensorten greifen, wo sich der blaue Züchtertraum zumindest im Rosennamen niedergeschlagen hat. Es gibt nämlich diverse Rosen die mehr oder weniger fliederfarben, blau-violett oder lila blühen und die deshalb oftmals auch als blaue Rosensorten bezeichnet werden.
So findet man auf Rosenmärkten und Rosenaustellungen oftmals Rosensorten wie Blue Bajou, Blue River, Blue Parfum, Bleu Magenta, Reine des Violettes, Rhapsody In Blue oder auch Lavender Dream und Veilchenbau. Hinter diesen phantasievollen Rosennamen verbergen sich bestenfalls relativ eindeutig lilafarbene Rosen, oder aber rosafarbene Rosen, die noch gerade einen geringen Blauanteil erkennen lassen. Welche Rosensorten bzw. Rosenarten (im Sinne von Beetrosen, Buschrosen, Kletterrose, Edelrose) können also mit Fug und Recht als lila Rose bezeichnet werden?
Dazu läßt sich sagen, daß Rosenfarben immer leicht variieren, denn je nach Bodenbeschaffenheit können Metalle wie Kupfer, Mangan oder auch Nickel die Blütenfärbung beeinflussen. Beispielsweise soll ein Boden mit hoher Kupferanreicherung die Rosenfarbe in Richtung des Blauanteils verschieben, was dann bei den „blauesten“ Rosensorten zu kräftigen lavendelfarbenen Rosenblüten führt. Aus eigener Erfahrung hat zumindest die Rosensorte „Rhapsody in Blue“ eine relativ dunkles Lila bzw. Violett. Ebenso haben wir schon einige „Reine des Violettes“ mit dunkel-lila Färbung gesehen, aber auch mit erheblichen Farbschwankungen. Rosensorten wie die Edelrose „Mainzer Fastnacht“ oder auch die Strauchrose „Lavender Dream“ hingegen empfanden wir eher als blass. Wer also eine lila Rose sucht, der sollte vielleicht zur „Rhapsody in Blue“ greifen. Nach Möglichkeit sucht man sich die Rosenstöcke (Wurzelnackte oder Containerrosen) in einer anerkannten Baumschule aus, denn wer eine lila Rose als Blickfang für sein Gartenbeet sucht, wird nicht unbedingt den Farbnuancen auf Beispielfotos in Online-Shops vertrauen.
Rosen gehören botanisch zu der für den Hobbygärtner unüberschaubaren Familie der Rosengewächse (Rosaceae), zu der weltweit 90 Gattungen mit über 3000 Pflanzenarten zählen. Viele dieser Rosengewächse sind für den Menschen als Nutzpflanzen unentbehrlich geworden, denn auch unser beliebtes Kern-, Stein- und Beerenobst wie Apfel, Birne, Kirsche, Himbeere, Brombeere oder Pflaume sind Rosengewächse. Gärtnerisch unterscheidet man Kultur- und Wildrosen. Daneben werden Rosensorten heutzutage oftmals nach ihrer Wuchsform in Rosengruppen eingeteilt. So gibt es neben den Edelrosen (Remontantrosen, Teehybriden u.a.), die Beetrosen (Polyantharosen, Floribundarosen), Zwergrosen, Strauchrosen noch Wildrosen und Kletterrosen bzw. Rambler-Rosen und Stammrosen. Allerdings hilft diese Einteilung nur bedingt weiter und dient hauptsächlich der Überschaubarkeit, denn immer wieder gelingt es Rosenzüchtern die ursprünglichen Bedürfnisse und Wuchsformen der Rosen neuen Umweltbedingungen und lokalen Gegebenheiten anzupassen und besondere Eigenschaften herauszuzüchten.